eines neuen Projekts

Als ‚Entwicklungsdienst Deutscher Augenoptiker‘ machen wir vielerlei Dinge,

wie z.B. Kontakte und Geräte sammeln und weitergeben, ( – übrigens nicht nur an ‚unsere‘ Projekte, sondern auch gerne an die anderer Kollegen! -).

Wir erstellen aber auch einfache E-Learning-Konzepte, die uns beim Unterrichten helfen und für Nachhaltigkeit und Multiplikation sorgen.

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Hier erklären wir Ihnen aber nun unseren ‚Klassiker‘:

Auf Anfrage einer Klinik (oder eines anderen geeigneten Partners) prüfen wir, ob alle Voraussetzungen für einen erfolgreichen Einsatz gegeben sind:

– Der Partner muss zuverlässig sein, angefangen bei allen Vorbereitungen.

– Es müssen interessierte Personen (mind. 2-3, besser 4 oder 5) vorhanden sein, die eine Ausbildung zum Optiker machen wollen und machen können.

Mathematische Kompetenzen und Feinmotorik sind wichtige Voraussetzungen für Erfolge.

– Es muss ein Raum zur Verfügung stehen mit Frisch- und Abwasser, Strom, etc. der als Werkstatt geeignet ist

– sowie ein Ladenbereich, in dem Brillen angeboten, beraten und angepasst werden können.

– die Brillenglasverordnungen (Refraktionen) müssen von einem Augenarzt oder Optometristen kommen – ansonsten gilt es auch, die gesetzlichen Regelungen hierbei zu beachten.

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Diese Räume richten wir dann gerne ein, zusammen mit den ‚Azubis‘:

Im Vorfeld (oft ein halbes Jahr im Voraus) wählen wir kritisch aus unserem Fundus die notwendigen Maschinen, Geräte und Werkzeuge, sowie Hilfsstoffe, damit wir ausbilden und Brillen anfertigen können.

Hier wird deutlich, dass wir nur funktionstüchtige und einfache Maschinen (z.B. keine Automaten oder elektronische Geräte) annehmen können, denn aufwendige Reparaturarbeiten können wir nicht leisten. Und sind auch im jeweiligen Land nicht machbar.

Ggf. muss noch das eine oder andere Gerät beschafft werden.

Für diese Ausstattung muss evtl. eine Kiste gezimmert werden und gut verpackt werden. Für den Transport zum Hafen, die Verschiffung und Auslieferung im Land rechnen wir ein Vierteljahr ein. Besser noch: wir können die erforderlichen Geräte vor Ort kaufen – auch wegen Garantie und Service.

Nachdem dann hoffentlich alles gut durch den Zoll (!) gekommen und an Ort und Stelle angekommen ist, beginnt das Auspacken und Aufstellen.

Oft müssen noch Leitungen gelegt oder Arbeitstische angefertigt werden, weil doch nicht alles passt. Im voraus müssen die Anforderungen an die Elektrizität abgestimmt werden (Spannung, Frequenz, Stabilität und Steckerform)

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Wenn alles soweit aufgestellt ist und funktioniert, beginnt die Ausbildung mit den ‚Basics‘.

Glücklicherweise sieht man bei der Augenoptik alles (im Gegensatz zur Elektronik) und das Erklären wird durchs Zeigen sehr schnell verständlich.

Die praktischen Lehrinhalte werden mit den theoretischen Teilen kombiniert, je nach Aufnahmevermögen der Azubis.

Dies ist für alle Beteiligten eine sehr konzentrierte Angelegenheit, und geschieht oft unter schwierigen klimatischen Bedingungen.

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Anhand eigener Sehfehler oder ‚Kunden‘ werden dann geeignete Brillen angefertigt.

Spätestens bei der Brillenabgabe sieht man (hoffentlich) den sofortigen Erfolg.

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Diese Sessions dauern in der Regel 3 Wochen.

Nicht selten gibt es nochmals eine Nachschulung (sog. ‚Folgeeinsätze‘) nach einiger Zeit, um den Erfolg zu sichern.

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Die Projekte werden meist von den Optikern in einer Art Patenschaft weiter betreut. Die heutigen elektronischen Medien sind dabei sehr hilfreich.

Wie man sieht, dauert die Ausbildung der Optiker nur 3, 6 und manchmal auch 9 Wochen.

Dies ist eine Schwierigkeit, da wir nicht in die Tiefe gehen können und uns auf das Wesentlichste beschränken müssen. Ein sehr gutes Aufnahmevermögen und starker Wille der Azubis ist unbedingt erforderlich.

Der Erfolg eines Projekts liegt nicht immer nur in der Hand des ambitionierten Entwicklungshelfers. Er ist sehr stark abhängig vom Partner, der das Projekt ‚beherbergt‘ und den Ausgebildeten.

Unser Einsatz ist ehrenamtlich. Die Flüge, samt Versicherungen werden in der Regel vom Senior-Experten-Service übernommen. Kost und Logis vom Partner vor Ort.

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Noch einige kurze Erklärungen zu den Schlagworten:

Ausbildung:    Für die theoretischen Inhalte ist eine einfache E-Learning-Version vorhanden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass eine große E-Learning-Version keine Lösung ist, da oft keine geeigneten Bildschirm-Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. Dass man zuhause einen Computer/Notebook, evtl. sogar noch einen Drucker hätte, ist selten der Fall. Darum sind gedruckte und kopierbare Medien die einzige Lösung.

Ideal wäre, wenn ‚unsere‘ Absolventen einen staatlich anerkannten Abschluß (zum ‚technischen Optiker‘) erlangen könnten. Dies versuchen wir in Erfahrung zu bringen.

Für den Bereich der Refraktion (Optometrie) ist es oft viel komplizierter, und ein Studiengang erforderlich, um die rechtliche Situation zu klären. Daher ist unser ‚Klassiker‘, den wir am liebsten stemmen, die Angliederung an eine Augenarztpraxis/Klinik.

Es wäre das Beste, wenn ‚unsere‘ Absolventen einen staatlich anerkannten Abschluss (zum ‚technischen Optiker‘) erlangen könnten. Dies versuchen wir in Erfahrung zu bringen. Oder auch auf nationaler Ebene einzurichten.

Für den Bereich der Refraktion (Optometrie) ist es oft viel komplizierter, und ein Studiengang erforderlich, um die rechtliche Situation zu klären. Daher ist unser ‚Klassiker‘, den wir am liebsten stemmen, die Angliederung an eine Augenarztpraxis/Klinik.

Maschinen, Geräte, Werkzeuge und Hilfsstoffe: beschaffen wir oft ein halbes Jahr im Voraus – unsere 3 Lager in Deutschland beheimaten allerlei Geräte. Um es dann per Seefracht zu verschiffen müssen wir Kisten, z.T. mit speziell behandeltem Holz (ISPM15) anfertigen.

(Gebrauchte CNC-Automaten stellen keine Hilfe dar, denn hier benötigt man im Ernstfall einen Service-Techniker.) Ideal ist, was einfach ist, sei es ein leichter Handschleifstein, wie auch ein analoger Scheitelbrechwertmesser. Für diesen Bereich benötigen wir einiges an Spenden.

Fassungen:  ideal ist, wenn im Land selbst Fassungshersteller oder Distributeure sitzen, damit die Logistik gesichert ist. In unseren Lagern befinden sich jedoch Tausende von neuen Fassungen, die zu den Projekten kommen können.

Gläser:  dies ist oft ein Problem, denn die wenigsten Entwicklungsländer haben eigene Glasschleifereien. Importe sind dann wieder langwieriger und teurer. Manchmal werden auch aus gebrauchten Brillen die Gläser verwendet und umgeschliffen. Z.T. bekommen wir großzügige Gläserspenden von der Industrie.

Zertifikat: Gerne stellen wir unseren Azubis ein ‚Zertifikat‘ aus. Dies ist für die Menschen sehr wichtig. Leider können wir es aber nur mit unserem Logo und unserem Namen ausstellen. Besser wäre, wenn unsere Azubis einen staatlichen Abschluß erlangen könnten, der dann auch rechtlich abgesichert ist. Idealerweise sollten unsere Abgänger auch noch die Berechtigung zur Refraktion und betriebswirtschaftliche Kenntnisse erlangen und dann wirtschaftlich selbstständig arbeiten können und dürfen. (Darum ist eine Angliederung an eine Klinik eine erste schnelle und abgesicherte Möglichkeit.)

Ausbildungsbetrieb:   die langfristige Zukunft des eingerichteten Optikgeschäftes ist sicherer, wenn zu einem späteren Zeitpunkt die Optiker wieder weitere ausbilden. Selbstständige Multiplikation ist das ‚High-End‘ unseres Engagements.

Duales System:    absolutes Endziel für die Optiker-Ausbildung ist natürlich die staatliche Einführung des dualen Systems (Lehre in einem augenoptischen Betrieb und schulische Unterweisung). In einigen wenigen Ländern streben wir auch dies an, und geben unsere Unterstützung bei der Umsetzung.

Noch ein Wort zu „Gebrauchten Brillen„: unser Ziel ist es, dass einfache, aber individuelle Brillen von einheimischen Optikern für die arme Bevölkerung angefertigt werden können. Aufgrund der Vielfalt an Gläser- und Stärkenkombinationen macht es nur selten Sinn, tausende von gebrauchten Brillen an Ort und Stelle zu transportieren, da diese in großen Kisten untergebracht und per Software archiviert werden müssen. Nicht selten bekommt man als Optiker ‚verbrauchte Brillen‘, die man besser entsorgt.

Wer aber gebrauchte Brillen sinnvoll weiterleiten möchte, schickt sie bitte an:

* Gudd-Zweck UG (haftungsbeschränkt)  –  Museumstraße 4  –   D – 66629 Oberkirchen/Saar  – weitere Infos: http://www.brillen-ohne-grenzen.de/wohin-mit-den-brillen/annahme-von-brillen-sendungen-per-post-oder-paketdienst/

* Brillenprojekt BEST * Moselweißerstrasse 36 * 56073 Koblenz. Dort werden die Brillen ‚recyclet‘ und einer Wiederverwendung zugeführt

* ‚Optikmal‘ Ulrich Schaffert – Marktstr. 61 – 72207 Nagold – 07452 /816 581